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Meine Tage bei web.de sind gezählt

Seit nunmehr elf Jahren nutze ich die die Dienste von web.de im Rahmen einer Clubmitgliedschaft. Als web.de noch ein eigenständiges Unternehmen war, wurden mit der Clubmitgliedschaft Dienste angeboten, die damals noch nicht selbstverständlich waren: so z.B. ein Onlinespeicher, ein leicht zu bedienendes Online-Fotobuch, verschiedene Mail-Domains und diverse andere nette Spielereien, die ich aber nicht alle ausprobiert habe.

Leider musste ich in den letzen zwei Jahren feststellen, dass die Clubvorteile immer weiter zusammengestrichen wurden. Selbst bei den nur zwei von mir genutzten Vorteilen wurden gravierende Änderungen vorgenommen.

  • SmartDrive: Ursprünglich war mit der Clubmitgliedschaft ein unberenzter Online-Speicherplatz angeboten worden. Damit dieser nicht sofort überfüllt wird galt die Regel, dass pro Monat der verfügbare Speicherplatz um maximal 1 GB erweitert wird. Bereits letztes Jahr war diese automatische Speicherplatzvergößerung von der Webseite von web.de verschwunden. Erst ein Anruf bei der Hotline brachte eine Erweiterung meines Kontingents um ein weiteres GB. Mittlerweile ist eine Erweiterung nur noch kostenpflichtig zu haben.
  • Unterhaltung: Über den web.de-Club war es möglich, jeden Monat einen Gutschein für einen frei auswählbaren Film bei maxdome zu erhalten. Auch dieser Service wurde zusammengestrichen. Nun wird der Film des Monats fest vorgegeben. Auf den ersten Blick werden Ladenhüter als Vorteil verkauft.

Sehr interessant war auch die Möglichkeit, X509-Zertifikate von der web.de-Zertifizierungsstelle, z.B. zum Unterschreiben und Signieren von E-Mails zu erhalten. Leider stellte sich heraus, dass dabei die privaten Schlüssel bei web.de abgelegt werden, also für sichere private Kommunikation ungeeignet waren. Leider hat es web.de im Lauf der Zeit nicht geschafft, wie viele andere, die Schlüssel im Browser des Benutzers zu generieren und nur dort abzulegen. Die Sicherheit der Benutzer bleibt also weiter auf der Strecke und war wohl auch nicht geplant.

Nach dem Zusammenschluss von web.de, gmx und 1&1 zu "United Internet" war es dann mit einem weiteren Service vorbei: Voice-over-IP von  web.de. Da Telefoniedienste bereits umfangreich im Portfolio von 1&1 angeboten wurden, war der VoIP-Dienst von web.de wohl nicht mehr erwünscht. Der Dienst wurde von web.de gekündigt.

In der Folge fiel web.de bzw. nun United Internet immer wieder durch die eine oder andere Aktion negativ auf: sei es die aggressive Werbung für den meiner Meinung nach unbrauchbaren Dienst De-Mail oder auch die Lüge über den Rechner bedrohenden AdBlocker.

Zu diesen Ärgernissen kommt noch, dass trotz der kostenflichtigen Clubmitgliedschaft ein wöchentlicher Newsletter ausschließlich mit Werbung versand wird. Den hatte ich zwar weggefiltert, er fällt für einen bezahlten Dienst aber trotzdem unschön auf.

Nein web.de, so kann das mit uns nicht weitergehen. Für immer weniger Leistung bezahle ich immernoch das gleiche Geld: 60 € im Jahr - 5 € im Monat. Meine Tage bei dir sind gezählt.