Update: wie bei jedem Artikel muss beachtet werden, wann er veröffentlicht wurde. Der Artikel hier spiegelt die Situation Ende 2011 wieder. Manche Dienste, wie z.B. der Google Reader, wurden mittlerweile eingestellt.
Unser Hunger nach Neuigkeiten scheint unstillbar. Früher lag dafür die Tageszeitung im Briefkasten und wurde beim Morgenkaffee oder in der U-Bahn gelesen. Über persönlich interessante Artikel hat man sich mit Kollegen und am Stammtisch ausgetauscht und irgendwann ist sicher der eine oder andere Leserbrief entstanden, der dann eventuell auch abgedruckt wurde.
Dieses Bild hat sich grundsätzlich geändert. Mit der zunehmenden Verbreitung der auch mobil einsetzbaren Technik wird unser Newshunger auf ganz neue Weise gestillt. Wir lesen Webseiten, klicken uns von Artikel zu Artikel, verfassen Kommentare und treten evtl. auch mit anderen Kommentatoren direkt in Kontakt. Auch das passiert in der U-Bahn - beim Morgenkaffee hoffe ich doch eher selten - und dann immer, wenn uns der kleine Hunger treibt.
Eigentlich alle Webseiten, die wir für den täglichen Nachrichtenkonsum besuchen, präsentieren uns eine Übersicht über aktuelle Artikel und Hintergrundberichte. Manchmal werden zu aktuellen Ereignissen auch Ticker eingebunden, die minutengenau über den Stand der Geschehnisse informieren. Dabei ist jede News-Webseite einzigartig. Einzigartig in der Bedienung, im Layout, das wir erfassen müssen und in der Darstellung der aktuellen Nachrichten. Wir haben uns anzupassen auf das jeweilige Design, den Vorstellungen des Designers der Webseite zu entsprechen. Wieso eigentlich? Das hat doch alles nichts mit der vorzustellenden Nachricht zu tun. Warum können wir nicht einfach die Nachricht lesen, so wie sie ist?
Genau an dieser Stelle setzt RSS an. RSS steht für Really Simple Syndication, also eine einfache Art, News bekannt zu geben.
Fast jede Webseite bietet ihre Nachrichten auch als RSS-Stream an. Diese RSS-Streams sind speziell kodierte Dateien, die vom Browser oder anderen Diensten heruntergeladen werden können und Informationen zum Titel, meistens auch zum Autor der Nachrichten, dem Zeitpunkt und einem Anrisstext oder der ganze Nachricht enthalten. Das Format des RSS-Streams ist genormt, das gelieferte Format kann von vielen Programmen, die RSS-Streams darstellen können, auf unkomplizierte Weise weiterverarbeitet werden. RSS ist also nichts weiter, um uns Nachrichten auf direktem Weg zu liefern.
Wie nutze ich nun RSS?
Lokale Programme
Die gängigen Browser, mit Ausnahme von Google Chrome ohne entsprechende Plugins, unterstützen durchweg RSS. In Firefox klickt man dazu auf die orangene Schaltfläche links oben im Browser und wählt Lesezeichen -> Diese Seite abonnieren.... Der Menüpunkt ist nur verfügbar, wenn die Webseite einen RSS-Feed bereitstellt. Anschließend kann festgelegt werden, mit welchem Programm oder Dienst der Newsfeed abonniert werden soll. Im einfachsten Fall Dynamische Lesezeichen. Dadurch wird der Lesezeichen-Symbolleiste ein Menüpunkt hinzugefügt, der die aktuellen News dieser Webseite enthält.
Opera untersucht die Webseite ebenfalls automatisch auf enthaltene RSS-Feeds und zeigt in der Adressleite ein RSS-Icon an. Beim Klick auf das Icon wird der RSS-Feed der Seite abonniert. Genauso wie bei Firefox kann anschließend entschieden werden, mit welchem Programm oder Dienst der RSS-Feed angezeigt werden soll.
Mit dem Internet Explorer müssen erst die auf der betreffenden Nachrichtenseite bereitgestellten Links zum RSS-Feed angewählt werden und erst dann wird eine Seite angezeigt, auf der der Nachrichten-Feed abonnieren werden kann.
Alternativ gibt es noch eine ganze Reihe von Programmen, die RSS-Feeds darstellen können. Ein bekannter Vertreter ist RSS-Owl, der Nachrichten automatisch herunterläd und diese dann in einer Offline-Ansicht darstellen kann. RSS-Owl glänzt dabei durch eine Vielzahl von Filtermöglichkeiten die auf die Nachrichten angewandt werden können.
Online-Dienste
Neben den lokal installierten Programmen zum Betrachten der RSS-Feeds gibt es auch eine ganze Reihe von Online-Diensten, die ebenfalls zum Abonnieren von Nachrichten genutzt werden können. Der prominenteste Vertreter ist dabei der Google-Reader. Der Vorteil dieser Onlinedineste ist, dass keine Programme lokal installiert und auch gewartet werden müssen, sondern die Anzeige der Nachrichten gleichzeitig auf unterschiedlichsten Geräten zur Verfügung steht und auch von unterschiedlichen Standorten (nach Anmeldung) abgerufen werden kann. Mit einem Online-Dienst ist ebenfalls gewährleistet, dass eine Nachricht auf unterschiedlichen Geräten oder Standorten nicht mehr als neu angezeigt wird. Der Online-Dienst stellt die Nachrichten, plattform- und auch standortübergreifend entsprechend dar.
Voraussetzung für den Google-Reader ist eine Google-Anmeldung. Im Google-Reader kann durch einfache Angabe einer Webadresse der Newsfeeds der betreffenden Webseite abonniert werden. Die Suche nach dem RSS-Feed auf der Nachrichtenseite entfällt. Zur Strukturierung können die Newsfeeds mit einer Kennzeichnung (Tag) versehen werden, um die Nachrichten-Feeds zu kategorisieren. Der Google-Reader stellt eine ganze Reihe von Tastaturkürzeln bereit, mit dem sich das Lesen der Nachrichten bequem gestaltet. So z.B. kann mit der Taste J auf den nächsten Artikel weitergeblättert werden, mit K in der Liste zurück, V zeigt den Originalartikel an (den man dann auch mit Strg-F4 wieder schließen kann) und R aktualisiert die Liste der Nachrichten.
Ein weiterer bekannter Dienst, der die Oberfläche des Web 2.0 bereitstellen will ist Netvibes. Dort können ebenfalls Nachrichten-Feeds abonniert und dann als sogenannte Widgets frei auf der persönlichen Seite platziert werden.
Fazit
Ob online oder offline hängt ganz vom persönlichen Geschmack, dem bevorzugten Lesen und dem Einsatz auf unterschiedlichen Geräten ab. Sollen die Nachrichten auf mehreren Computern oder Geräten gelesen werden, empfehlen sich die Online-Varianten, die eine Geräte- und Standort-übergreifende Synchronisation bereitstellen. Beim Lesen immer über den gleichen Zugang können die Offlinen-Varianten der RSS-Reader eingesetzt werden, da diese eindeutig mehr Filtermöglichkeiten bieten. Im Falle eines Datenverlusts und der ab und an fälligen Neuinstallation des heimischen Computers haben Online-Dienste klar die Nase vorn, da sie nicht auf lokale Daten angewiesen sind.
der braucht mal ein Update
Stimmt. Ich verstecke das Datum der Veröffentlichung nicht.
Hast Du Vorschläge? Was benutzt Du als RSS-Reader? Ich benutze seit langem "Tiny Tiny RSS" und bin damit vollends zufrieden. Vielleicht mach ich einen neuen Artikel, wenn sich eine genügende aktuelle Auswahl an RSS-Readern findet.
nur bzgl. Google Reader ;-)