Vorweg: virtuelle Server sind für kleine Aufgaben eine feine Sache. Sie können im aktuellen Betriebszustand gestoppt, gestartet, auf einen anderen Server umgezogen oder Snapshots von den Platten angefertigt werden. Viele Hoster bieten sie zum Betrieb eines eigenen Webservices, so z.B. der eigenen Homepage an. Da der virtuelle Server quasi einen kompletten Computer darstellt, muss man sich um die Aktualisierung der darauf aufgespielten Software und auch um das Betriebssystem selbst kümmern.
So schön es auch ist, einen kompletten Computer mit garantierter CPU-Leistung, fest zugewiesenem Hauptspeicher und einer entsprechend großen virtuellen Festplatte zu bekommen, so kann man genau diese Funktionen nicht beeinflussen.
Genau das zeigte sich leider wieder einmal bei dem virtuellen Server (vServer), auf dem dieses Blog läuft. Das IO-System der Virtualisierungssoftware spielte verrückt. So lag die Zeit, die für einen Schreibvorgang auf die Platte vom System gebraucht wurde stellenweise bei 3,8 Sekunden! Ein normales System zeigt dabei Werte von ca. 20 Millisekunden. Falls die aktuellen Werte der Hard- und Software durch eine Monitoring-Software protokolliert werden (hier kommt Munin zum Einsatz), lassen sich diese Extremfälle gut grafisch darstellen:
In der Grafik ist zu erkennen, dass seit ca. 4 Uhr die Reaktionszeit des IO-Systems extrem abnahm. Ein Lesevorgang dauerte zu dieser Zeit 82,81 Millisekunden, ein Schreibvorgang ganze 3,86 Sekunden! Mittlerweile hat sich die Lage wieder normalisiert. Lesen/Schreiben erfolgt jetzt mit 1,99/16,73 ms.