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Einfachen Zoom Effekt auf Screenshot mit GIMP erstellen

Lange Zeit habe ich nach einer Anleitung für GIMP gesucht, einen Lupeneffekt für Screenshots zu erstellen. Viele Tutorials beziehen sich auf Photoshop oder waren nicht einfach für Anfänger in GIMP zu realisieren. Bei MakeUseOf habe ich eine Anleitung gefunden, die ich hier mit freundlicher Genehmigung auf deutsch wiedergebe.

Gimp Ergebnis klein

Wer öfters Screenshots im Blog postet, wird sicher schon nach einem Eyecandy gesucht haben, um die Bilder aufzuwerten. Diese Anleitung beschreibt in ein paar einfachen Schritten, wie der gezeigte Lupeneffekt mit GIMP erzeugt werden kann. Es wird Schritt für Schritt erklärt, wie aus einem einfachen Screenshot das rechts gezeigte Bild mit einem Lupeneffekt erstellt wird.

Zuerst einmal wird ein bereits erstellter Screenshot in GIMP geöffnet oder ein neuer Screenshot mit GIMP-eigenen Mitteln erstellt. Im Menü Datei -> Erstellen -> Bildschirmfoto kann ein Screenshot des ganzen Bildschirms oder eines einzelnen Fensters erstellt werden.

Mit dem Elipsen-Auswahl-Tool wird anschließend der hervorzuhebende Bereich des Bildes ausgewählt. Wird beim Auswählen die Shift-Taste festgehalten, wird ein exakter Kreis ausgewählt.  Beim Zeichnen der Auswahl muss dabei die Option Aktuelle Auswahl ersetzen ausgewählt sein.

Nun wird mit Strg-C und anschließendem Strg-V die Auswahl kopiert und gleich wieder eingefügt. Die eingefügte Auswahl ist in der Ebenenansicht (falls sie nocht nicht angezeigt wird: mit Strg-L einschalten) als Schwebende Auswahl angezeigt. Über das Menü Ebene -> Neue Ebene wird aus der schwebenden Auswahl eine neue Ebene erstellt.

Im Ebenendialog ist nun die neue gerade erzeugte Ebene auszuwählen und mit dem Skalierungs-Tool auf das gewünschte Maß zu vergrößern.

Nach dem Skalieren der eingefügten Ebene wird mit einem Klick auf das Auge links vor der Hintergrundebene in der Ebenenansicht die Hintergrundebene ausgeblendet.

Jetzt wird die obere (gerade eingefügte Ebene) angewählt und mit dem Menüpunkt Ebene -> Ebene auf Bildgröße vergrößert.

Mit einem Rechtsklick auf die Ebene im Ebenendialog und der Auswahl von Auswahl aus Alphakanal wird aus dem sichtbaren Bereich eine neue Auswahl erzeugt.

Diese Auswahl wird anschließend mit dem Menüpunkt Auswahl -> Vergrößern um ein Pixel vergrößert.

Diese Auswahl stellt den inneren Rand der Lupe dar. Für diesen inneren Rand wird eine neue Ebene benötigt (Ebene -> Neue Ebene...). Die neue Ebene kann inner gray outline genannt werden. Die Benennung von Ebenen erleichter die Arbeit im Ebenendialog ungemein. Als Ebenenfüllart muß Transparenz gewählt werden.

Mit dem Füllen-Werkzeug (Shift-B) und der Auswahl einer Vordergrundfarbe

wird die Ebene inner gray outline anschließend gefüllt. Danach wird diese Ebene unter die eingefügte Ebene der Lupe im Ebenendialog verschoben. Dazu wird einfach die zu verschiebende Ebene mit der linken Maustaste festgehalten und an die entsprechende Stelle im Ebenenstapel gezogen.

Nun wird die Auswahl mit Auswahl -> Vergrößern um zwei weitere Pixel vergrößert und eine neue Ebene mit dem Namen white outline erstellt.

Danach wird die Vorder- und Hintergrundfarbe durch einen Klick auf den Doppelpfeil neben den Farben vertauscht und die Vordergrundfarbe auf weiß geändert. Die aktive Ebene white outline wird mit dem Füllen-Werkzeug gefüllt und anschließend diese Ebene im Ebenendialog hinter die Ebene inner gray outline verschoben.

Nun wird über Auswahl -> Vergrößern die Auswahl abermals um ein Pixel vergrößert und eine neue Ebene mit dem Namen outer gray outline erstellt. Die Vorder- und Hintergrundfarben werden wieder vertauscht (mit einem Klick auf den Doppelpfeil bei den Farben) und die neu erstellte Ebene mit dem Füllen-Werkzeug gefüllt. Anschließend wird die Ebene unter die Ebene white outline verschoben.

An dieser Stelle ist ein einfacher Lupeneffekt zu erkennen. Dieser kann noch mit einem Schlagschatten verbessert werden. Zum Hinzufügen des Schlagschattens mit der aktuellen Auswahl und aktivierter Ebene outer gray outline wird der Menüpunkt Filter -> Licht und Schatten -> Schlagschatten angewählt.

Die Standardwerte können beibehalten werden, nur die Option Größenänderung zulassen muß abgewählt werden.

Nun ist der Schlagschatten fertig. Es kann nun noch ein Leuchteffekt hinzugefügt werden. Dazu wird zuerst im Ebenendialog die eingefügte (und vergrößerte) Ebene ausgewählt und mit einem Rechtsklick Auswahl aus Alphakanal angeklickt. Danach wird die aktuelle Auswahl mit Auswahl -> Nach Pfad in einem Pfad gespeichert.

Anschließend wird eine neue transparente Ebene mit dem Namen lens feather erzeugt. Mit dieser ausgewählten Ebene im Ebenendialog wird danach der Menüpunkt Auswahl -> Ausblenden aufgerufen und ein Wert von 50 Pixeln eingegeben.

Danach wird die Auswahl mit Auswahl -> Invertieren umgekehrt.

Nun wird wieder Vorder- und Hintergrundfarbe vertauscht, so dass weiß Vordergrundfarbe ist und die aktuelle Auswahl mit dem Füllen-Werkzeug gefüllt (am Bildrand klicken).

Mit aktivierter Ebene lens feather folgen im Menü die Schritte Auswahl -> Nichts auswählen, Auswahl -> Vom Pfad und Drücken der Entf-Taste. Dadurch wird der Aussenbereich des Leuchteffekts gelöscht.

Zum Hinzufügen eines Glanzeffekts wird die eingefügte und vergrößerte Ebene im Ebenendialog rechts-geklickt und Auswahl aus Alphakanal gewählt. Mit der Auswahl des Elipsen-Werkzeugs und gesetztem 4. Modus (Auswahlschnittmenge bilden) wird eine Elipse über den linken Teil des Bildes ungefähr in der folgenden Art gezeichnet:

Eine neue Ebene mit dem Namen shine wird hinzugefügt, mit weiß gefüllt und deren Deckkraft im Ebenendialog auf 10% gesetzt.

Anschließend wird mit Auswahl -> Nichts auswählen die aktuelle Auswahl entfernt. Soll die nun komplett erstellte Lupe auf dem Hintergrundbild bewegt werden, empfiehlt es sich, die einzelnen Ebenen mit einem Rechtsklick auf die jeweilige Ebene und der Auswahl von Nach unten vereinen zusammenzufassen. Nach dem Einblenden der Hintergrundebene (Klick auf das Auge vor der Hintergrundebene im Ebenendialog) kann das Ergebnis betrachtet werden.

Für eigene Experimente kann der Faktor des Ausblendens verändert werden. Über Kommentare zu Verbesserungsvorschläge oder einfacheren Verfahren zum Erziehlen dieses Effekts würden wir uns freuen.

Frei übersetzt nach einer Idee von Jessica Cam Wong.