Immer mal wieder geht die verteilte Suchmaschine Yacy durch die Medien, Blogs und Chats. Offenbar haben viele Internetnutzer das Bedürfnis, sich ob der vielen Datenschutzbedenken von den großen etablierten Suchmaschinen zu lösen, was erfreulich ist. Für Experimentierfreudige ist Yacy ein Projekt, um einmal in den Aufbau einer verteilten Suchmaschine und deren Funktionsweise reinzuschnuppern. Ich habe dieses Experiment gewagt und möchte nach ca. dreimonatiger Anwendung über meine Erfahrungen berichten. ...weiterlesen "Kommentar: Yacy? Eher nicht."
Schlagwort: Debian
Tiny Tiny RSS: Update-Daemon unter systemd betreiben
Vor kurzem habe ich ein Distributions-Update durchgeführt und bin nun auch in den zweifelhaften Genuss von systemd gekommen. Im folgenden möchte ich beschreiben, wie der Update-Daemon von Tiny Tiny RSS unter systemd auf einem Debian 8 System betrieben werden kann.
Zuerst muss eine Konfigurationsdatei erstellt werden, die den Dienst beschreibt. Ich habe dazu die Datei /lib/systemd/system/ttrss-update.service mit folgendem Inhalt angelegt:
[Unit] Description=Tiny Tiny RSS update daemon After=network.target mysqld.service Requires=network.target remote-fs.target nss-lookup.target [Service] User=www-data Group=www-data WorkingDirectory=/var/local/news Type=simple StandardOutput=null StandardError=syslog ExecStart=/usr/bin/php ./update_daemon2.php PrivateTmp=true InaccessibleDirectories=/home /root /boot /opt /mnt /media ReadOnlyDirectories=/etc /usr [Install] WantedBy=multi-user.target
Unter WorkingDirectory muss dass Verzeichnis der TTRSS-Installation angepasst werden.
Anschließend muss der Service aktiviert werden:
systemctl enable ttrss-update.service
Danach muss die Konfiguration der Dienste durch systemd neu eingelesen werden:
systemctl --system daemon-reload
und abschließend der Dienst selbst gestartet werden:
systemctl start ttrss-update.service
Alle obigen Befehle müssen natürlich als root oder mit vorangestelltem "sudo " ausgeführt werden.
Weitere Beispiele der Servicekonfiguration sind im TTRSS-Forum zu finden.
Initramfs, Dropbear und IPv6
IPv4 Adressen werden immer knapper und mittlerweile bekommt man bei vielen Hostern schon standardmäßig einen IPv6-Adressblock zum gemieteten Server dazu. Wer wie ich einen Debian-Server verwendet, bei dem die Root-Partition mit LUKS verschlüsselt ist und diese beim Bootvorgang über einen Dropbear-SSH-Zugang freigeschaltet werden muss, wird feststellen, dass nach dem Booten die Interfaces nicht die korrekte IPv6-Konfiguration haben.
Unter Debian kann die Netzwerkschnittstelle für Dropbear über die Datei /etc/initramfs-tools/initramfs.conf nur als IPv4 konfiguriert werden. Nach dem Booten stellen die Debian-Skripte fest, dass eth0 schon konfiguriert ist und verwenden die Einstellungen aus /etc/network/interfaces nicht mehr. Etwaige weitere Einstellungen in dieser Datei haben keine Wirkung, da sie nicht ausgewertet werden.
Abhilfe schafft ein
/sbin/ifdown --force eth0 /sbin/ifup --force eth0
in /etc/rc.local. Damit wird zuerst das Interface eth0 heruntergefahren und damit in einen definierten Zustand versetzt. Anschließend wird das Interface wieder hochgefahren und die Einstellungen aus /etc/network/interfaces entsprechend angewendet.