Fragen und Antworten zu meinem Blog

Jansens Pott hat in seinem Blog eine Idee aus dem englischsprachigen Raum übernommen, in der Blogger ein paar Fragen zu ihren Blogs und ihrer Bloggerkarriere beantworten. Ich finde es interessant, auch mal etwas Persönliches über meine Blogger-Kolleginnen und -Kollegen zu lesen und möchte gern selbst etwas zu dieser Idee beitragen. Auf geht’s.

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Mein erster Berufswunsch war Lehrer zu werden. Ich wollte Wissen mit anderen teilen und weitergeben. Aus dem Berufswunsch wurde nichts, vielmehr habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, der mir auch nach knapp vier Jahrzehnten immernoch Freude bereitet. Dabei habe ich die Anfänge der elektronischen Kommunikation über FidoNet bis Usenet miterlebt und schon damals quasi Wissen mit anderen ausgetauscht. So richtig mit dem Schreiben in der Form eines Blogs ging es aber erst los, als ein CMS zur Verfügung stand, in welchem man einfach Beiträge verfassen und veröffentlichen konnte.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

Meine allererste private Webseite purzelte Mitte der 1990er aus dem Microsoft Publisher. Diese wurde kurz danach durch eine handgeschriebene Webseite mit ersten Tipps ersetzt. Damals gab es noch kleine Buttons mit Aufschriften wie created with vim oder best viewed with any browser, welche eine gewisse Qualität ausdrücken sollten und auf vielen Webseiten zu sehen waren. Weiter führte mein Weg über Zope, phpWebSite, Drupal, Mambo / Joomla, SnipSnap, TYPO3 und WordPress, welches ich am längsten im Einsatz hatte. Jetzt wird die Webseite durch Hugo erstellt. Wie man sieht war und bin ich sehr experimentierfreudig und habe viele Systeme ausprobiert.

Für Hugo habe ich mich entschieden, da statische Webseiten wesentlich sicherer sind als Systeme, die Seiten dynamisch generieren. Außerdem ist die Auslieferung statischer Webseiten ressourcenschonender. Die andauernden Updates von Theme und Plugins gehören nun der Vergangenheit an. Nach der Einrichtung kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren: auf das Schreiben neuer Artikel. Und das geht mit einfachem Markdown wirklich gut von der Hand.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Bis auf meine erste Webseite, die auf Servern eines Vereins gehostet wurde, habe ich immer Server angemietet, auf denen mein eigener Kram läuft. Anders wäre das Ausprobieren so vieler unterschiedlicher Systeme gar nicht möglich gewesen.

Einer meiner Spielcharaktere hat ein Blog bei Blogger, das mit meinem Blog hier aber thematisch nichts gemein hat.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

In einigen früheren Systemen war der CKEditor integriert. In WordPress habe ich lange Zeit den Classic Editor genutzt. Mit dem Nachfolger Gutenberg konnte ich mich nie richtig anfreunden. Jetzt bin ich froh, zum Schreiben einfach einen normalen Texteditor benutzen zu können. Gerade benutze ich Notepad++, der, wie viele anderen Editoren auch, Syntax-Highlighting für Markdown beherrscht.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

In meinem Blog geht es meistens um Dinge, über die ich bei meiner täglichen Arbeit in der IT stolpere. Ganz besonders ans Aufschreiben denke ich bei Problemen oder Fehlern, deren Lösung ich erst nach wirklich langer Suche gefunden habe. Die Hoffnung ist, dass andere die das gleiche Problem haben, vielleicht meine Lösung einfach und verständlich finden.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Am Anfang meiner WordPress-Zeit habe ich noch Ideen aufgeschrieben. Im WordPress-Dashbord gab es dazu das Widget Schneller Entwurf. Von diesen Entwürfen sind fast keine veröffentlicht worden. Die Artikelteile zur Lösung eines Problempuzzles gerieten zu schnell in Vergessenheit und die Liste der unveröffentlichten Ideen war mehr ein “pile of shame” statt etwas, was Spaß machen sollte.

Wenn ich an der Lösung eines Problems dran bin habe ich zum Schluss alle Einzelteiler vor mir liegen. Spätestens nach zwei Tagen fange ich dann das Schreiben an und veröffentliche kurz darauf auch.

Über welche Themen schreibst Du generell?

In meinem Blog geht es hauptsächlich um Problemelösungen in der IT und dabei häufig um Konfiguration oder Betrieb von Software-Komponenten oder das Zusammenspiel derer. Ab und zu schreibe ich auch über Hardware, die ich selbst angefasst habe und die deshalb ja auch so heißt. Und zu guter Letzt darf der Spaß nicht zu kurz kommen, weshalb es auch eine Kategorie Fundstücke im Blog gibt.

Für wen schreibst Du?

Ich habe mich einem kleinen Netzwerk von IT-Bloggern angeschlossen. Wir lesen uns gegenseitig über RSS, welches ich selbst extensiv für meinen News-Konsum nutze. Aus den Zugriffen auf das Blog weiß ich, dass auch viele Besucher von Suchmaschinen vorbeikommen, die genau einen Artikel lesen und dann wieder verschwinden. Das sind die Leute, für die ich schreibe. Leute, die eine Lösung zu einem Problem suchen und hoffentlich bei mir gefunden haben.

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

Es fällt schwer, einen Artikel auszuwählen. Tendentiell sind es wohl die Artikel, die am längsten in der Erstellung gebraucht haben. Ich musste kurz find -name index.md | xargs wc -l | sort -n ausführen, was bei viel Code oder Konfigurationsdateien im Artikel aber auch nicht weiterhilft.

Ich wähle einen Arikel zu GIMP, der die Erstellung eines Linseneffekts beschreibt und der mit sechsundzwanzig Bildern der bisher meistbebilderte Beitrag in meinem Blog ist.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

Erst vor kurzem habe ich eine zweijährige Blogpause beendet. Privat hat sich in dieser Zeit viel bei mir verändert. Ich bin etwas erschrocken, denn mir kam die Zeit gar nicht so lange vor.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

Ein technischer Rat: wenn möglich sucht euch eine Plattform aus, in der die Artikel in einem von vielen Systemen unterstützten Format geschrieben oder wenigstens exportiert werden können, wie z.B. Markdown. Aus meiner Erfahrung mit viel Import/Export über viele Generationen unterschiedlicher Blog-Systeme weiß ich, dass jegliche eigene Formatierung oder Formatierungen durch irgendwelche CMS-Plugins nur im Chaos enden.

Ein Rat zum Stil: lest eure Artikel. Lest sie nochmal. Und dann korrigiert eventuelle Rechtschreibfehler oder holprigen Satzbau. Lesen macht Freude, wenn einem möglichst wenig Fehler ins Auge springen.

Und ein Rat zum Schluss: es soll Spaß machen! Schreibt, wenn ihr Bock habt und nicht, wenn andere es euch sagen. Mir wurde noch keine Durststrecke übel genommen.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

Das Redesign hat ja gerade stattgefunden. Es fehlen noch das eine oder andere Feature. Ich denke, dass ich mich zuerst um die Kommentare kümmere, denn erst dann können die Leser ja mitteilen, was sonst noch so fehlt. Eine zweite Baustelle ist SEO, denn was nutzt ein gut geschriebener Artikel, wenn niemand ihn findet. Thematisch wird das Blog gleich bleiben.

Vielen Dank fürs Lesen und eure Aufmerksamkeit.


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